KÖNIG-TRIO
Stephan König: p + comp, Tom Götze: kb, Harald-Christoph Thiemann: perc
KÖNIG TRIO beim Internationalen Jazz-Festival Nanjing/China 2009 St. König: "Flowing Out" (Video: artentfaltung) / St. König: "Violet Clouds" (Video: artentfaltung) Live in Leipzig, 25.02.2005, Aula Alte Nikolaischule Das Trio spielt Kompositionen von Stephan König - angesiedelt im Grenzbereich zwischen Klassik und Jazz - zu dem König selbst sagt: "Seit ca. 100 Jahren entwickelt sich die europäische Musik in zwei Richtungen - die sogenannten Bereiche der "E"- und "U"-Musik. Die haben sich nun schon soweit voneinander entfernt, daß man über den Abgrund bereits Brücken schlagen muß, um rüber zu kommen ("Crossover"). Mich interessiert aber nicht diese Brücke - sondern der Weg unten im Tal - das, was die beiden Bereiche wirklich verbindet." Tom Götze, geb.1968 in Dresden, studierte von 1984 bis 1990 Tuba, Bassgitarre und Kontrabass an der Musikhochschule in Dresden. Seit seinem Studienaufenthalt 1992/93 in den USA (New York - Los Angeles) ist er als freiberuflicher Musiker in den Bereichen Jazz, Rock, Klassik und Schauspielmusik tätig. Als Jazzmusiker arbeitet er u.a. mit Adam Rogers, Mike Stern, Richie Beirach, den Pet Shop Boys, Volker Schlott, Uschi Brüning, Pascal von Wroblewsky, Andreas Gundlach, Christian Röver, Günther Fischer, Manfred Krug und Günter Hörig. Im Bereich Rock und Funk spielt Tom Götze seit 1989 in der Dresdner Band Dekadance. Des Weiteren ist er als Gründungsmitglied der Dresdner Sinfoniker regelmäßig, auch als Solist, an deren Projekten beteiligt. Zudem arbeitet der viel-beschäftigte Musiker u.a. am Theater der Jungen Generation und am Staatsschauspiel in Dresden und ist als Solist und Ensemblemitglied in ca. 200 Konzerten und Aufführungen jährlich zu erleben. Gastspiele und Tourneen führten ihn nach Kanada, Skandinavien, England, Spanien, Italien in die Schweiz und nach Tschechien. Von 2000 bis 2006 hatte er einen Lehrauftrag für Kontrabass/Bassgitarre an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig. Seit 2006 unterrichtet er im Lehrauftrag für Kontrabass/Bassgitarre an der Hochschule für Musik "C.-M.-v.-Weber" Dresden. Harald Christoph Thiemann - geb. am 29.12.1966 in Görlitz - ab 1981 Schlagzeug- und Klavierunterricht am Konservatorium Cottbus - 1983-88 Studium an der Hochschule für Musik Dresden (klass. Percussion & Drumset) - 1988 Abschluss & Staatsexamen - 1988-89 Solopauker der Dresdner Philharmoniker - lebt und arbeitet als Musiker & Komponist seit 1990 in Berlin - 1993-2000 ständige Gasttätigkeit am Staatsschauspiel Dresden - seit 1997 Komposition von Musiken für Theater & Gastmusiker an verschiedenen deutschen Bühnen - 1999-2000 Studium Arrangement an der H.f.M. Berlin bei Steve Gray - 2002 Gründung des Improvisationsensembles "Germania Jazz Debakel" - seit 2006 Privatstudium Komposition bei Manolis Vlitakis Musikalische Formationen (Auswahl): "Dresdner Philharmoniker" - klassisches bis modernes Konzertrepertoire / "Big Black Rabbit" - Hardrock / "Code MD" - electric jazz / "JayJayBeCe-Bigband" - zeitgenössischer Jazz Berliner Komponisten / "Die Linkssentimentalen Transportarbeiterfreunde" - progressives Liedgut aus Ost und West / "Hannes Zerbe Quartett" - contemporary jazz / "Jerewan" - Musik des Balkan & Kaukasus / "Mantigo" - brasilianische Musik / "Dresdner Sinfoniker" - zeitgenössisches Repertoire / "Stephan König Trio" - Modern Jazz Elbe-Jeetzel-Zeitung, 27.02.2009 Freies Fließen - Ein "Kammerjazzabend" bei der 23. Musikwoche Hitzacker tj Hitzacker. Dass sie "emotionale Zustände evozieren", das, so sagt Stephan König, sei ein gemeinsames Merkmal seiner Stücke. Zehn davon waren am Mittwoch bei der Musikwoche Hitzacker zu hören - und sie sind keine Kompositionen im herkömmlichen Sinn. Als Jazz-Titel lassen sie viel Raum für etwas, was in der Kunstmusik früher oft und heute selten gepflegt wird, für die Improvisation. Als ,,Kammerjazzabend" war das Konzert des Pianisten König, des Kontrabassisten Tom Götze und des Schlagzeugers Harald Christoph Thiemann am Mittwochabend im Verdo angekündigt. (...) Die Zuschauer konnten genießen - sowohl die expliziten Jazzfans, die jedes der ausgefeilten und ausführlichen Soli mit lautem Jubel quittierten wie auch die, für die Jazz - selbst in der von dem Trio gebotenen wenig radikalen Version - eher Experiment als alltägliche Hörerfahrung gewesen sein mag. Subtile Klanglichkeit, die für Improvisation so notwendige Selbstverständlichkeit des Miteinanders, technische Finesse und Feinfühligkeit für Stimmungswechsel sind die Qualitäten, die das Trio auszeichnen. Die Musik war freies, transparentes Fließen - aus dem heraus sich lange, groovend-brodelnde Verdichtungspassagen entwickelten. Es waren solche Abschnitte voll Drive und Rasanz, in denen dem Trio die emotionalen Klangbilder Stephan Königs zum Faszinosum gerieten. Wie etwa die Folge so rhythmisch verspielter wie rasanter Soli im "Tango Scherzando", die sich aus auf Klangfarben zielenden Erkundungen des Schlagzeugs entwickelten und für die Tom Götze in seinem Teil den sonst mit fingerfertig gezupften Bass aunahmsweise strich. Oder wie "Overlap", in dem das Piano über Latino-Rhythmen die Musik fordernd vorwärtstrieb, bevor es sich in locker gespielten Kapriolen erging. Auch das abschließende "Fifteen", das mit einem erst chopinesken, dann chaplinesken Klaviersolo startete, barst schier vor Spielfreude, begann immer wieder neu, wenn schon Schluss zu sein schien und hob zum Ende die Grenzen zwischen Schlagzeugsolo und Ensemblespiel auf. T. Janssen Leipziger Volkszeitung, 26.03.2012 (...) Eigenkomponierte Préludes stehen im Mittelpunkt von Königs Konzert und kommen ihrer eröffnenden, einladenden Funktion voll und ganz nach. Weit sind die Klavier-Harmonien, mal träumerisch, mal fordernd. Tragende Themen und Motive aus Königs wunderbar individueller Handschrift führen durch die Stücke. Mit dem Dresdner Tom Götze am Kontrabass und dem Berliner Harald Thiemann am Schlagzeug erbigt sich optisch ein typisches Jazz-Schaubild, das durch Königs Arrangement-Anstrich aber musikalisch eine ganz eigene Klangfarbe erhält und eben nicht - wie so häufig - ins Rauf-und-runter-Hetzen von Skalen abdriftet. So werden wilde Notenfolgen immer wieder durch Staccato-Schläge gebrochen, erklingt auch mal ein Beat mit Blickrichtung Hiphop, setzen rhythmische Unisono-Passagen den Titeln ausdrucksstarke Schlußpunkte. Eine perkussive Glanzleitung gelingt schließlich Bassist Tom Götze, der ein herrliches Hinhör-Solo voller Dead Notes, Flageoletts und akzentuiertem Klacken auf dem Korpus einbringt. Ab und zu dann halb-ironische Ansagen vom Komponisten König ("Die Kenner werden es gemerkt haben, das war eben ein 15-Viertel-Takt"), mit denen er Schmunzeln hervorruft und dem Auftritt eine äußerst charmante Atmosphäre verleiht. (...) |